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Gas-Brennwertabrechnung
Neuerung beim Verrechnungsbrennwert ab 01. Jänner 2024:
Hier erfahren Sie mehr zur Umstellung auf Verrechnung mit
Ist-Brennwerten und der Einteilung der Brennwertbezirke bzw. den Auswirkungen auf den Brennwert.
Umstellung auf Verrechnung mit Ist-Brennwerten
Ab 01. Jänner 2024 wird die Abrechnung Ihres Gasverbrauchs aufgrund rechtlicher Vorgaben und der Überarbeitung der ÖVGW Richtlinie G O110 umgestellt.
Statt des bisher jährlich festgelegten Verrechnungsbrennwertes wird künftig ein monatlich berechneter Ist-Brennwert herangezogen. Das Netzgebiet der TIGAS-Wärme Tirol GmbH ist nun in Brennwertbezirke unterteilt. Für jeden Brennwertbezirk gibt es einen monatlich zugehörigen Ist-Brennwert.
Ermittlung und Umrechnung des Gasverbrauchs
Ihr Gasverbrauch wird am Gaszähler in Betriebskubikmeter (Bm³) erfasst. Die Verrechnung des Gasverbrauchs erfolgt allerdings in Kilowattstunden (kWh). Damit wird der Energiegehalt Ihres Gasverbrauchs abgerechnet. Mit Hilfe der regionalen Zustandszahl (z-Zahl) aus geographischer Höhe, Zählereinbauort bzw. Messdruck (alle Faktoren auf Ihrer Rechnung abgebildet) erfolgt die Umrechnung von Bm³ in den Normzustand - auf Normkubikmeter (Nm³) - und in weiterer Folge mit dem Brennwert (kWh/Nm³) auf die Verrechnungseinheit kWh.
Beispiel für die Ermittlung der Monats-Verrechnungsmenge in kWh
| Bm³ | x | Zustandszahl | x | (Ist-)Brennwert | = | Energie in kWh |
| 89 Bm³ | x | 0,907 | x | 11,51 (kWh/Nm³) | = | 929 kWh |
Was ändert sich?
- Umstellung von einem jährlichen auf einen monatlichen Brennwert
- Einteilung des Verteilernetzes der TIGAS in Brennwertbezirke
- Technisch genauere Abrechnung der verbrauchten Energiemengen
- Umstellung erfolgt automatisch - keine Aktivität von Kundenseite erforderlich
Antworten auf häufig gestellte Fragen:
Warum erfolgt diese Umstellung?
Gas ist ein Naturprodukt. Je nach Herkunft weist es unterschiedliche Eigenschaften wie z.B. in der Beschaffenheit auf. Aufgrund von Schwankungen in der Beschaffenheit wird daher bei der Verbrennung von einem Kubikmeter Gas einmal mehr Energie (höherer Brennwert) oder weniger Energie (geringerer Brennwert) freigesetzt.
Zukünftig werden zudem die Einspeisemengen aus lokalen, heimischen Quellen von erneuerbaren Gasen (Biogas) oder die Beimischung von erneuerbarem Wasserstoff zunehmen, was wiederum zu Änderungen und Fluktuationen in den Brennwerten führen wird.
Mit der Umstellung von einem einheitlichen Verrechnungsbrennwert für ein ganzes Versorgungsgebiet über ein Jahr auf die Berechnung monatlicher Ist-Brennwerte für kleinere geografische Gebiete (Brennwertbezirke), lassen sich derartige Schwankungen in der Gasbeschaffenheit besser ausgleichen. Eine exaktere Abrechnung der verbrauchten Energiemenge kann somit sichergestellt werden.
Was genau ist ein Brennwert?
Der Brennwert dient zur messtechnischen Erfassung des Gasverbrauchs und beschreibt wie viel Energie aus dem Rohstoff gewonnen werden kann. Dieser ist sehr stark von der Gaszusammensetzung abhängig. Angegeben wird er in Kilowattstunden pro Normkubikmeter (kWh/Nm³).
Bedeutet ein höherer Brennwert höhere Kosten?
Die Umrechnung bei Gas von Kubikmetern in Kilowattstunden ermöglicht, dass Sie als Kundin/Kunde immer einen tatsächlich verbrauchsorientierten Preis bezahlen. Das liegt daran, dass Sie nicht für das verbrauchte Gasvolumen bezahlen, sondern immer für die Energie, die im gelieferten Gas steckt.
Der Brennwert zeigt Ihnen an, welche Energiemenge bei der Verbrennung des Gases freigesetzt wird, etwa dann, wenn Ihre Heizung läuft. Der Wert ist abhängig von der Qualität des gelieferten Gases. Ein hoher Brennwert bedeutet, dass im Gas auch eine hohe Energiemenge enthalten ist. Bei niedrigeren Brennwerten ist die Ausbeute geringer. Das heißt: Sie müssen mehr Gas verbrauchen, um auf die gleiche Energiemenge zu kommen. Die Umrechnung über den Brennwert neutralisiert diese Schwankungen.
Was ist ein Brennwertbezirk?
Der Brennwertbezirk ist jenes Gebiet in einem Netz des Netzbetreibers, in dem aufgrund der physikalischen Gegebenheiten der gleiche Monatsbrennwert gilt. Der Netzbetreiber legt dabei nach den Regeln der Technik die Brennwertbezirke in seinem Netzgebiet fest.
Diese Zuteilung erfolgt durch Berücksichtigung von Netztopologie und die geografische Abgeschlossenheit der Brennwertbezirke. Es kann sein, dass Sie und Ihr/e Nachbar/in aufgrund der gezogenen Grenze anderen Brennwertbezirken zugeteilt sind.
Was habe ich als Kunde von der Umstellung auf Ist-Brennwerte und muss ich etwas machen?
Im Zuge der Umstellung der Abrechnungen mit Ist-Brennwerten ist Ihrerseits keine Aktivität nötig. Die Zuteilung erfolgt durch den Netzbetreiber, der auch die Mengenmessung und die Ermittlung der Brennwerte durchführt und auf dessen Basis die Rechnung stellt.
Die Abrechnung nach dem exakt ermittelten Energiegehalt bildet den tatsächlichen Energieverbrauch genauer ab, ermöglicht für Sie als Kundin/Kunden detailliertere und transparentere Informationen und stellt sicher, dass Sie immer einen verbrauchsorientierten Preis bezahlen.
Was ändert sich auf meiner Jahresrechnung?
Der auf Ihrer Jahresabrechnung angeführte Umrechnungsfaktor basiert künftig nicht mehr auf den jährlichen in der Gas-Systemnutzungsentgelte-Verordnung (GSNE-VO) veröffentlichten Verrechnungsbrennwerten (werden ab 01.01.2024 nicht mehr verordnet und veröffentlicht), sondern ermittelt sich aus den monatlichen Ist-Brennwerten und der regionalen Zustandszahl. Ihr daraus errechneter Verbrauch in kWh je Monat wird auf der Rechnung abgebildet (siehe dazu Ermittlung und Umrechnung des Gasverbrauchs).
Wie erfolgt die monatliche Aufteilung des Jahresverbrauchs?
Die Verteilung Ihres Jahresverbrauchs erfolgt anhand eines Standardlastprofils (SLP), welches das repräsentative Abnahmeverhalten einer bestimmten Kundengruppe (z.B. Haushaltskunden) über ein gesamtes Kalenderjahr hinweg darstellt. Es zeigt also an, zu welchen Zeiten viel bzw. weniger Gas verbraucht wird. Die Monatsverbräuche im Winter (Heizperiode) unterscheiden sich dabei sehr von denen im Sommer. Behördlich genehmigte, regelmäßig überprüfte, standardisierte Lastprofile werden von den Netzbetreibern für die Zuweisung bzw. Verteilung der Jahresmengen herangezogen. Aktuelle Gegebenheiten wie z.B. regionale Temperatureinflüsse werden fortlaufend berücksichtigt.
Exemplarische Verteilung einer Jahresmenge von 10.000 kWh in 2023 anhand des Standardlastprofils “Heizgas Einfamilienhaus“ für Innsbruck-Umgebung:
Ich habe keinen Verbrauch in den Sommermonaten?
Ihr Jahresverbrauch wird anhand eines standardisierten Lastprofils mit geringen Abnahmemengen im Sommer verteilt. Sollten Sie Ihr Gas nur für Heizzwecke einsetzen und somit im Sommer keinen Bedarf für „Warmwasseraufbereitung“ oder „Kochen“ haben, dürfen wir Sie bitten, uns im Kundenportal jeweils Ihren Zählerstand am Ende der Heizperiode und zu Beginn der neuen Periode bekannt zu geben. Bei der Verteilung der Jahresmenge wird dies entsprechend berücksichtigt und keine Menge außerhalb der Heizperiode zugeordnet und verrechnet.